Wir zeigen dir spannende Bereiche, in denen du Green Jobs finden kannst und geben dir einen Überblick, welche Aus- und Fortbildungen du benötigst.

Green Jobs sind Arbeitsplätze, die Umweltschäden vermeiden und dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen zu erhalten. Die Jobs sind branchenunabhängig und können in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen gefunden werden – so die Definition der Europäischen Union.

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sollten Green Jobs nicht nur ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch zu einer sozialökologischen Transformation leisten. Sprich: Gleichberechtigung, faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und ein Mitspracherecht der Arbeitnehmer*innen müssen gegeben sein.

Vor rund zwölf Jahren (2010) hat das Österreichische Lebensministerium (BMLFUW) den „Masterplan Green Jobs“ entwickelt. Bis zum Jahr 2020 sollten 100.000 zusätzliche Green Jobs erschafft und somit die österreichische Umweltwirtschaft angekurbelt werden. Eine der Maßnahmen zur Implementierung ist die Sicherstellung eines hohen Qualifikationsniveaus. Hierfür braucht es genügend Aus- und Weiterbildungsangebote.

Qualifikationen für Green Jobs in den unterschiedlichsten Branchen

Wir geben dir eine Übersicht über bestehende Aus- und Weiterbildungsangebote. 

Ausbildung als Abfallbeauftragte*r

Laut der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) müssen Unternehmen mit mehr als 100 Arbeitnehmer*innen fachlich qualifizierte Abfallbeauftragte einstellen – so will es das Abfallwirtschaftsgesetz.

Als Abfallbeauftragte*r erwarten dich zahlreiche und vielfältige Aufgaben:

• du überwachst die Abfallwege, von der Entstehung bis hin zur Verwertung
• du kümmerst dich um die Einhaltung aller rechtlicher Vorgaben – hierzu gehören regelmäßige Kontrollen der Betriebsstätte, inklusive der Feststellung und Verbesserung von Mängeln
• du hilfst bei der Entwicklung und Einführung umweltfreundlicher und abfallarmer Verfahren
• du beschäftigst dich mit der Verbesserung von Anlagen, die Abfälle verwerten oder beseitigen
• du berätst andere rund um die Themen Abfallvermeidung, -bewirtschaftung und -beseitigung.

Ausbildungen findest du:

• beim Berufsförderungsinstitut „bfi Wien“
• beim Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
• beim WIFI Wien
• bei der Beyer Umwelt- und Kommunikationsberatung
• bei der Universität für Bodenkultur.

Angebote im Bereich der Naturpädagogik

Die Natur und unsere Umwelt sind in aller Munde und gehören besonders aufgrund der Klimakrise zu den wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts. Dennoch spielt das Thema bis dato eher eine untergeordnete Rolle im Kindergarten, in der Grund- und weiterführenden Schule.

Im Gegensatz zur klassischen Umweltbildung zielt die Naturpädagogik darauf ab, Dinge nicht nur zu erklären, sondern zu erleben – durch Erlebnisse in der Natur soll das Verständnis ‚spielerisch‘ und praxisorientiert gefördert werden. Der Gedanke hierbei ist: Nur wenn der Mensch für die Umwelt und Natur sensibilisiert wird, kann nachhaltiges Handeln funktionieren.

Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik bietet passende Lehrgänge, wie zum Beispiel:

• Natur- und Landschaftsvermittlung
• Outdoor-Mediation
• HIPS Reittherapie
• Freiwilliges Umweltjahr
• Lernraum Natur
• Natur in der Elementarpädagogik.

Ebenso das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) bietet diverse Zertifikatslehrgänge an:

• Natur- und Landschaftsvermittlung
• Almpädagogik
• Kräuterpädagogik
• Schule am Bauernhof.

Der Österreichische Bildungspartner für Naturpädagogik ist Outdoorpädagogik Austria, auch hier findest du zahlreiche Aus- und Fortbildungsangebote. 

Arbeiten auf dem Gebiet der Naturkosmetik

Die Philosophie hinter der Naturkosmetik ist simpel: „Lasse nur das an Deine Haut, was du auch essen würdest“. Nach diesem Motto lehrt auch der Zertifikatslehrgang für Grüne Kosmetik Pädagogik am Ländlichen Fortbildungsinstitut.

Lehrgänge zum Thema Landwirtschaft und Garten

Eine nachhaltige Landwirtschaft stellt sicher, dass sowohl die heutige als auch die zukünftige Generation ihre grundlegenden Bedürfnisse an Nahrung und landwirtschaftlichen Rohstoffen decken kann. Dabei arbeitet die nachhaltige Landwirtschaft so, dass schädliche Auswirkungen auf Klima, Böden, Wasser, Luft, Artenvielfalt sowie das Wohl der Tiere und die Gesundheit der Menschen abnehmen. Hierfür wird versucht, auf fossile und nicht regenerierbare Betriebsmittel zu verzichten und überwiegend regional zu wirtschaften.

Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik bietet Lehrgänge für:

• Agrarkommunikation
• Obst und Gemüse
• Permakultur
• Gartentherapie

und beim LFI kannst du folgende Zertifikatslehrgänge belegen:

• Bioweinbau
• Bodenpraktiker für das Grünland
• Bodenpraktiker für das Ackerland.

Der „energie-führerschein“

Der energie-führerschein wurde 2013 unter anderem von der österreichischen UMWELTBERATUNG entwickelt. Er vermittelt umfassendes Wissen über das Energiesparen und den Klimaschutz. Die Zusatzqualifikation richtet sich an interessierte Jugendliche und Erwachsene in Ausbildung sowie an Mitarbeiter*innen von Unternehmen. Das Gelernte hilft dabei, Energie effizient zu nutzen – sei es im Unternehmen oder zu Hause. Schon durch kleine Verhaltensänderungen können im Haushalt oder Betrieb 10-25 Prozent der Energiemenge eingespart werden, so die UMWELTBERATUNG. Eine Veränderung, welche nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schont. Die Inhalte erlernst du im Seminar oder im Selbststudium (hierfür stehen dir Lernunterlagen oder die App der UMWELTBERATUNG zur Verfügung).

Stand 2018 haben seit dem Jahr 2013 2.000 Kandidat*innen die energie-führerschein Prüfung erfolgreich absolviert und besitzen nun das energie-führerschein Zertifikat.

Go Green

Green Jobs sind alles andere als langweilig und das Beste: Sie sind Jobs mit Zukunft. Auch der energie-führerschein kann eine gute Option sein, sich in seinem Job oder Privatleben mehr in Richtung Klimaschutz zu orientieren, neue Aufgabenfelder zu entdecken und einen grünen Schritt voranzugehen.

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