Mit Zero Waste Austria Ressourcen sparen und die Umwelt schützen

INTERVIEW | Marie Hallwirth, die Geschäftsführerin von Zero Waste Austria, gibt einen Einblick in die Arbeit und die Ziele des Vereins.

Unter dem Begriff Zero Waste können sich immer mehr Menschen etwas vorstellen. Außerdem gibt es auch immer mehr Menschen, die ihr Privat- und Arbeitsleben auf Zero Waste umstellen. Zero Waste Austria setzt sich für die Vermeidung von Abfällen und den Schutz von Ressourcen ein. Im Interview erzählt uns die Geschäftsführerin von Zero Waste Austria, wie die Arbeit im Verein abläuft und wie man sie ehrenamtlich unterstützen kann.

JOBVERDE: Hallo Marie! Wie der Name schon sagt, ist Zero Waste das Hauptthema eures Vereins. Erzähle uns zu Beginn einmal die Hintergründe der Vereinsentstehung. 

Marie: Zero Waste Austria ist 2015 als Initiative unserer Gründerin Helene Pattermann entstanden. Ziel war es Zero Waste Entrepreneurs zusammenzubringen, gemeinsame Ziele und Visionen zu definieren und eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Seit 2017 sind wir ein eingetragener gemeinnütziger Verein und auch Mitglied von Zero Waste Europe, einem Netzwerk aus 33 europäischen NGOs, die sich alle gemeinsam für Zero Waste und Umweltschutz einsetzen. Von 2018 bis Anfang 2022 hat Lorraine Wenzel die Geschäftsführung übernommen und unser ehrenamtliches Team ist stark gewachsen. Seit Februar habe ich die Geschäftsführung übernommen und Lorraine ist seitdem unsere Obfrau. 

Geschäftsführerin Marie Hallwirth berichtet von der Arbeit bei Zero Waste Austria.

Ihr setzt euch für Veränderungen hinsichtlich Zero Waste in der Politik, Wirtschaft und Industrie ein. Kannst du uns dazu einige konkrete Projekte nennen? 

Ein Projekt, an dem wir gerade arbeiten heißt „Unverpacktes Wissen“. Ziel des Projektes ist es den unverpackten Handel in Österreich zu fördern, damit dadurch Verpackungsmüll und wertvolle Ressourcen gespart werden können. Im Rahmen des Projekts haben wir eine Unverpackt-Map für ganz Österreich und einen Leitfaden für die Eröffnung von Unverpacktläden erstellt. Außerdem unterstützen wir gerade 4 Geschäfte mit einer Förderung von je 1000€ um Unverpacktstationen zu eröffnen. 

In unseren Projekten „Zero Waste Kindergarten“ oder „Abfallvermeidung in der österreichischen Hotellerie“ haben wir bei der Abfallvermeidung in Großeinrichtungen aktiv mitgeholfen. Außerdem haben wir letztes Jahr in einer Kooperation mit AirBnB einen Guide zum nachhaltigen Gastgeben erstellt. 

Was konntet ihr bisher erreichen und an welchen Stellen ist es noch schwierig? 

Mittlerweile ist Zero Waste in Österreich kein Fremdwort mehr und hat als Nachhaltigkeits-Konzept einen wichtigen Stellenwert. Unsere Community wächst stetig weiter und wir können beobachten, dass immer mehr Menschen nicht nur ihr Privatleben, sondern auch ihren Arbeitsplatz und ihr Unternehmen nachhaltig auf Zero Waste umstellen wollen. Trotzdem müssen Politik und Wirtschaft ihre Verantwortung noch mehr wahrnehmen und große Veränderungen – gerade was Klimapolitik angeht – durchsetzen. 

In welchen Bereichen kann man euch ehrenamtlich unterstützen? 

Aktuell suchen wir Unterstützung in unserem Social Media Team. Einerseits suchen wir eine*n Performance Marketing Manager*in und Unterstützung im Bereich Visuals and Campaigns. Andererseits suchen wir engagierte Instagram-, LinkedIn- und Facebook-Content Creators. Zusätzlich freuen wir uns über Unterstützung von einem Audio Schnitt Talent und einem*r pro Bono Jurist*in im Bereich Vereinsrecht. 

Du kannst Zero Waste Austria mit deinem Wissen und deinem Fähigkeiten ehrenamtlich unterstützen.

Was sollten Unterstützer*innen in Sachen Knowhow und Fähigkeiten mitbringen?

Das kommt ganz auf den Bereich an, in dem uns Freiwillige unterstützen wollen. Gerade für Audio-Schnitt suchen wir natürlich Menschen mit technischer Expertise in dem Bereich und jemand, der*die uns juristisch unterstützen möchte, braucht ein abgeschlossenes Jus-Studium. Bei vielen anderen Bereichen wie Social Media, Content Creation oder Texte schreiben, würden wir uns jemanden wünschen, der*die einfach Freude daran hat – hier müssen nicht unbedingt schon Erfahrungen vorhanden sein. Wichtig ist, dass man gerne Neues dazulernt, und es mag im Team zu arbeiten. 

Welche zeitliche und örtliche Einbindung und Engagement erwartet ihr von euren Unterstützer*innen? 

Auch hier richten wir uns gerne nach unseren Unterstützer*innen. Manche von uns unterstützen den Verein mit 5 Stunden die Woche, andere haben mehr Zeit und helfen zusätzlich auch bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen mit, die auch zeitaufwändiger sind. Unser Team ist sehr bunt durchmischt – einige haben z.B. kleine Kinder zuhause und wohnen nicht in Wien, weshalb sie bei Team-Meetings dann eher online mit dabei sind. Das ist natürlich gar kein Problem. Trotzdem ist es für unser Team auch einfach schön sich hin und wieder auch persönlich zu sehen, weil es dem Teambuilding hilft. 

Wie arbeitet ihr im Team zusammen und was zeichnet euch dabei aus? 

Unser Team besteht zu 99% aus Frauen. Viele von uns studieren oder haben einen anspruchsvollen Job, eine Familie etc. Dadurch können wir uns sehr aufeinander verlassen und eine nimmt der anderen etwas ab, wenn mal jemand eine stressige Zeit hat. So oft es geht machen wir auch Teamevents oder Skillshare-Sessions, bei denen immer ein Teammitglied ein Interesse oder eine Fähigkeit vorstellt – von der jährlichen Steuererklärung, bis zu einem Excel-Kurs oder einem Workshop zu gendergerechter Sprache sind die Themen sehr vielfältig und wir lernen alle jedes Mal etwas Neues dazu. 

Bei Zero Waste Austria hast du die Möglichkeit an coolen Teamevents teilzunehmen und in Skillshare-Sessions neue Fähigkeiten zu erlernen.

Was ist dein größter Wunsch für die Zukunft von Zero Waste Austria? 

Für unseren Verein wünsche ich mir, dass wir in Zukunft in der Lage sein werden unser gesamtes ehrenamtliches Team fix anzustellen. Ohne unsere Freiwilligen würde es Zero Waste Austria nicht in dieser Form geben und das ganze Team leistet großartige Arbeit. Für mich gehört zur Nachhaltigkeit auch faire Bezahlung und daher hoffe ich, dass Zero Waste Austria das in Zukunft allen Mitarbeiter*innen bieten kann.

Vielen Dank für das Interview, Marie!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Zero Waste Austria stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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