In Österreich gibt es einige nationale Organisationen, die sich für die Einhaltung und Durchsetzung von Menschenrechten einsetzen. Wer noch einen Schritt weitergehen will, kann sich bei internationalen Organisationen umsehen. In diesem Beitrag erfährst du, welche verschiedenen Arten von Menschenrechtsorganisationen es gibt, wie du dich beteiligen kannst und welche Qualifikationen du benötigst.
Was ist eine Menschenrechtsorganisation?
Wie der Name schon vermuten lässt, kümmern sich Menschenrechtsorganisationen um die Einhaltung der Menschenrechte und bekämpfen deren Verletzung. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht dabei die allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die UN aus dem Jahr 1948. Eine ausführliche Auflistung über die Aufgaben von Menschenrechtsorganisationen findest du hier.
Menschenrechtsorganisationen lassen sich in Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen unterscheiden. Vor allem die NGOs besitzen dabei kein Legislativ- und Exekutivrecht, sondern versuchen durch bürgerliche Mittel wie Streiks, Aufrufen und Demonstrationen politische Prozesse in Gang zu setzen und den gesellschaftlichen Diskurs damit zu prägen. Sie agieren auf gemeinnütziger Ebene und werden nicht staatlich finanziert, sondern durch ihre Mitglieder, Förderern und Spenden. Der Fokus ihrer Arbeit variiert von Organisation zu Organisation.
Wie hängen Menschenrechte und Nachhaltigkeit zusammen?
Die unmittelbaren Folgen der Klimakrise, wie Dürren, Überschwemmungen oder auch Epidemien, kriegen zwar auch wir, vor allem aber die Länder, die viel weniger CO2 ausstoßen als wir, zu spüren. Vor allem ärmere Länder leiden sehr unter Ernteausfällen oder der Zerstörung ganzer Siedlungen. Daher geht der Klimaschutz unmittelbar mit der Rettung von Menschenleben und der Bewahrung sicherer Lebensumstände einher.
National agierende Institutionen
Das Ludwig-Boltzmann-Institut für Grund- und Menschenrechte (BIM) forscht auf nationaler und internationaler Ebene in Österreich. Das außeruniversitäre Forschungsinstitut ist das größte seiner Art in Österreich und beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Menschenrechten. Durch seine unabhängige Forschung verbessert es die Entscheidungsgrundlage für politische Gremien.
In Salzburg sitzt das Österreichische Institut für Menschenrechte (ÖIM). Diese Einrichtung beschäftigt sich mit dem Schutz der Grund- und Menschenrechte innerhalb Österreichs. Dahinter steht ein gemeinnütziger Verein.
Die Volksanwaltschaft ist als Nationaler Präventionsmechanismus für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte in der Republik Österreich zuständig. Meist beschäftigt sich die Einrichtung mit sozialen Problemen, aber auch Problemen mit Behörden. Auf der Internetseite findet sich eine Liste der offenen Stellen bei der Volksanwaltschaft.
Auf staatlicher Ebene sind die Menschenrechte in Form der geltenden Grundrechte in Österreich geschützt und werden durch die Judikative verteidigt.
Internationale Menschenrechtsorganisationen
Vor allem auf internationaler Ebene ist es wichtig in Regierungsorganisationen und NGOs zu unterscheiden. Auf der Regierungsebene finden sich sogenannte Staatenbünde, wie die vereinten Nationen, die aus den Führungskräften verschiedener Länder zusammengesetzt sind. Internationale NGOs bestehen aus verschiedenen Vereinigungen, die über ihre Ländergrenzen hinaus agieren und sich oft lokal für die globale Durchsetzung ihrer Ziele einsetzen, zum Beispiel durch Spendenaktionen.
Die Vereinten Nationen (UN) wurden 1945 nach dem zweiten Weltkrieg gegründet, um die Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte vor allem nach den schrecklichen Taten im Dritten Reich zu verankern. Der zentrale Auftrag der UN ist die Etablierung, Durchsetzung und Sicherung von Frieden und Sicherheit in allen Ländern der Welt. Verantwortlich ist der UN-Sicherheitsrat, bestehend aus Vertreter*innen der 76 Mitgliedsstaaten, einem Generalsekretär und verschiedenen Organen, wie der Generalversammlung, dem Sicherheitsrat oder dem internationalen Gerichtshof mit verschiedenen Funktionen wie der Beratung von Regierungen, der Rückführung von ehemaligen Kolonien in die Selbstverwaltung und Analysen. Besonders an dieser Organisation sind ihre, wenn auch begrenzten, Exekutivrechte als Staatenbund: Der internationale Gerichtshof wird von der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat gewählt und soll Rechtsstreitigkeiten zwischen Ländern beilegen, mit verbindlicher Rechtsprechung, sofern durch die Mitgliedsstaaten anerkannt.
Die UN agiert auch auf nationaler Ebene und hat als UNIS ihren Sitz in Österreich. Über das Bewerberportal kannst du dich für verschiedene Stellen sowohl beim nationalen Sitz als auch international bewerben. Von Praktika bis zur Festanstellung – das Angebot ist vielfältig.
Amnesty International setzt sich für die Durchsetzung aller in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formulierten Rechte ein. Das Netzwerk verfügt über ein Netz von Ermittlern, dass regelmäßig Berichte über die menschenrechtliche Lage in verschiedenen Ländern erstellt, auf deren Grundlage Amnesty International arbeitet. Die globale Organisation agiert mittlerweile in 150 Staaten und zählt mehrere Millionen Mitglieder. Der Themenbereich ist dabei breit aufgestellt: Von sexueller Freiheit über Bildung und Meinungsfreiheit bis hin zu staatlicher Gewalt wird die Einhaltung menschenrechtlicher Grundlagen von Amnesty überwacht. Verletzten Staaten diese oder gibt es strukturelle Probleme in einem Land, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können. Dazu zählen beispielsweise Bildungskurse, Demonstrationen, Kooperationen mit Regierungen, Aufklärungen etc.
Weitere Nichtregierungsorganisationen sind terre des hommes, Human Rights Watch und die Internationale Liga für Menschenrechte. Der grundsätzliche Aufbau der NGO ähnelt sich oft, der Themenfokus variiert allerdings.
Wie komme ich an einen Job bei einer Menschenrechtsorganisation?
Da Menschenrechtsorganisationen entweder als staatliche Struktur oder NGO aufgebaut sind, sind die Berufsfelder im Prinzip analog zu anderen Organisationen der Branche: Für ein Forschungsinstitut solltest du einen wissenschaftlichen Hintergrund mitbringen und bei den NGO´s, vor allem auf internationaler Ebene, wird grundsätzlich jede Art von Beruf angesprochen: Von Anwält*innen über Marketing bis hin zur Verwaltung. Um herauszufinden, was gerade gesucht wird solltest du also Bewerbungsportale beobachten und dich informieren, welche speziellen Qualifikationen verlangt sind.
Bei politischen Organisationen ist es etwas komplizierter: Hier werden die Mitglieder aus den Reihen von Regierungsvertreter*innen der verschiedenen Staaten gewählt. Doch auch die UN hat eine Verwaltung, eine Marketing-Abteilung und vor allem im internationalen Kontext sind Sprachbegabte, wie zum Beispiel Dolmetscher*innen, gefragt.
Manchmal gibt es sogar die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren und so schon einmal einen Einblick in verschiedene Abläufe zu gewinnen.
Die Möglichkeiten für einen Job bei einer Menschenrechtsorganisation sind also vielfältig wie du siehst. Wichtig ist, dass du dich informierst, welchen Fokus du setzen möchtest und für was du dich einsetzen willst, du dich anschließend bei den entsprechenden Organisationen up to date hältst und schaust, die entsprechenden Qualifikationen zu beachten.
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